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1323. Juli 24. Bei Bythom (Beuthen O./S.).

Non. kal. Aug.

Wladizlaus, Herzog von Beuthen und Kosel, verreicht zum Seelenheil seiner Eltern Kasimir und Helena und seiner theuren Gemahlin Beatrix und zur Busse der eignen Sunden dem Herrn Stephan und dem Konvent von Clara Tumba (Mogila) Cisterzienser-Ordens sein Dorf Dambrowka (Dombrowka) bei Beuthen in seinem Herrschaftsbereich gelegen mit dem vollen Rechte seiner Herrschaft und mit allen Nutzungen, frei von der Leistung von Kühen, Schweinen und jeder Art von Angarien und Perangarien. Die Dorfinsassen sollen nicht das polnische Recht, sondern das Neumarkt er gebrauchen. Innerhalb der Dorfgrenzen begangene Todtschläge, Raub, Diebstahl u. dergl. dürfen nur von dem Richter des Konventes gerichtet werden; doch dürfen in Erb- oder Grenzstreitigkeiten die Dorfinsassen durch des Herzogs Ring vor diesen, nicht vor einen andern Richter, Kastellan oder Beamten geladen werden.

Z.: des Herzogs Getreue Herr Schambor herzoglicher Oberrichter, Herr Boguslaus Syronii Pfarrer von Beuthen, Peter von Panow (Paniow, Kr. Beuthen), Hermann Erbherr von Chotulin (Kotulin, Kr. Tost-Gleiwitz), Albert Erbherr von Zychticz (?) und Luczmann Vogt von Beuthen. Ausgefertigt von Proscho, herzoglichem Notar, Erbherrn von Paczina (Patschin, Kr. Tost-Gleiwitz).


Or. im Beuthener O./S. Rathsarchiv No. 10 mit dem an gelben Seidenfäden in Stücke zerbrochenen und in einer Holzkapsel befindlichen bekannten grösseren Siegel des Ausstellers. Ziemlich fehlerhafter Abdruck bei Gramer, Chronik der Stadt Beuthen (1863) S. 343.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.